Holz als Baustoff wird wieder beliebter: Er ist leicht zu verarbeiten, flexibel, schafft ein gutes Raumklima und ist für Allergiker geeignet. Außerdem hat es im Vergleich zu Beton eine viel
bessere CO2 –Bilanz vorzuweisen.
Ein nachhaltiges Mehrfamilienhaus – diesen Traum erfüllt sich Michael Amberger auf dem Hohenberg. Der Bauherr setzt dieses Projekt zusammen mit „D-I-E Werkstatt“ – gleichzeitig auch der
Arbeitgeber des gelernten Schreinermeisters - aus Freudenstadt-Musbach um. Das 1984 gegründete Handwerksunternehmen hat sich Konzepte zur Einsparung und Vermeidung von Umweltbelastungen beim
Bauen zum Ziel gesetzt.
Das Haus auf dem Hohenberg ist ein „KfW-Effizienzhaus 40 Plus“ und zeichnet sich durch seine gute Dämmung sowie moderne Haustechnik zu Be- und Entlüftung mit einer kombinierten Wärmerückgewinnung aus. Zusätzlich zu dieser Wärmequelle nutzt das Mehrfamilienhaus eine Wärmepumpe als Heizung. Diese entzieht der Umgebungsluft Wärme, ähnlich dem Prinzip eines Kühlschranks
In klassisch Schwarzwälder Fachwerksbauweise errichtet besteht in dem Mehrfamilienhaus so gut wie alles aus Holz: Die Dämmplatten sowie die als Füllmaterial für die Wände verwendeten
Zellulosefasern sind holzbasiert; und trotz des fast reinen Holzbaus werden höchste Brandschutzstandards erfüllt. Ein besonderes Augenmerk legt der Bauträger darauf, dass seine Häuser zwar aus
vielen Einzelteilen bestehen aber zusammengesetzt ein stimmiges Komplettpaket ergeben. Oberstes Ziel ist es, die berüchtigten Wärmebrücken zu vermeiden. Hilfe kommt in diesem Fall vom Horber
Energieberater und Diplom-Bauingenieur Thomas Pischner, der die Berechnungsgrundlagen für die Auslegung liefert. So verliert das Haus pro Jahr nur 16,7kWh/m² an die Umwelt, was etwa 1,7 Litern
Heizöl und damit nur halb so viel wie bei einem herkömmlichen Neubau entspricht. 300 Euro Mehrkosten kämen zustande, wenn Heizöl als Energieträger zum Einsatz kommen würde.
Ebenfalls großen Wert legt der Bauherr auf die Auswahl von nachhaltigen Baustoffen, sicher ein Grund für die Holzkonstruktion. So werden für den Außenanstrich keine auf Kunstharz basierten Lacke
verwendet. Stattdessen kommt Leinöl zum Einsatz, das sich aufgrund seiner Eigenschaften als trocknendes Öl gut für den Außenanstrich von Holz eignet. Einzig die Bodenplatte ist aus Beton gegossen
und mit Kunststoffen isoliert.
Auch zukünftige Mieter können sich freuen: Durch die konsequent gute Wärmedämmung kann nämlich ein großer Teil der Heizkosten gespart werden. Zusätzlich ist das Haus mit Photovoltaikzellen und
einer solaren Warmwasserbereitung auf dem Dach bestückt. Nicht unmittelbar genutzter Strom kann dann auch im Keller gespeichert werden, um eventuell ein Pedelec oder ein Elektroauto aufladen zu
können.
Alles in allem ist Michael Amberger gemeinsam mit dem Handwerksunternehmen „D-I-E Werkstatt“ und den involvierten Akteuren gelungen, klassische Holzbauweise mit moderner Technik zu verknüpfen.
Folgende Punkte sprechen dafür:
- Fachwerk als Grundstock für ein Mehrfamilienhaus ist einen eher ungewöhnliche Wahl und entgegen der sonst heute üblichen Holzständerbauweise. Es eröffnet aber dem Eigentümer
oder den Mietern die Möglichkeit, Innenwände zu verschieben und zu entfernen. Gerade so, wie es zu den aktuellen Bedürfnissen passt.
- Die konsequente Einbindung von lokalen Handwerken zeigt, wie viel know-how in der Region steckt und stärkt somit auch die heimische Wirtschaft.
- Das Thema E-Mobility wurde bei der Konstruktion des Hauses bedacht. Ein Batteriespeicher im Keller ermöglicht es, den Sonnenstrom auch in der Nacht beispielsweise zum Aufladen
eines Fahrzeugs zu nutzen.
- Die Auswahl der Baustoffe unter vor allem ökologischen Gesichtspunkten ist stark zukunftsorientiert und umweltschonend. Holz als Bauträger spart sehr viel CO2 und fördert
aufgrund seiner eher kurzen Wege die lokale Wirtschaft.
So hat der Bauherr ein ökologisches, flexibles und energiesparendes Traumhaus auf dem Hohenberg errichtet. Der Name „Meilenstein“ für das Holzhaus ist dabei ein höchst passender Titel