Horb am Neckar, 18.12.2017 – Von Förderantrag bis zu Umbaumaßnahmen: Rund um das Thema Energie kommen auf Verbraucher verschiedene Änderungen zu. Die Energieberatung der
Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und die Energieagentur in Horb fassen die wichtigsten Neuigkeiten zusammen:
Sie bauen oder sanieren ein Haus?
• Förderantrag vor Beginn der Baumaßnahmen stellen: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bezuschusst in seinem Programm „Heizen mit erneuerbaren Energien“
Solaranlagen, Wärmepumpenheizungen und Biomasseheizungen. Um die Förderung zu erhalten, müssen Verbraucher ab 2018 den Förderantrag stellen, bevor sie mit der Umsetzung der zu fördernden Maßnahme
beginnen.
• Absenkung des Tilgungszuschusses: Die KfW (Bankengruppe) verringert ab dem 1. Januar 2018 den Tilgungszuschuss in ihrem Programm „Erneuerbare Energien-Speicher“ zur Förderung
von Batteriespeichern für Photovoltaikanlagen von dreizehn auf zehn Prozent der errechneten Speicherkosten.
• Bauherren künftig besser abgesichert: Mit der Reform des Bauvertragsrechts und der Änderung der kaufrechtlichen Mängelhaftung erhalten Bauherren ab 2018 eine Baubeschreibung.
Sie beinhaltet detaillierte Angaben zum Energie- und Schallschutzstandard. Bauherren profitieren mehrfach von dieser Neuregelung:
1. Sie ermöglicht es, Angebote noch vor Abschluss des Vertrages besser zu vergleichen.
2. Sie belegt, dass die Förderbedingungen eingehalten wurden.
3. Sie eignet sich als Grundlage, um einen Kredit zu beantragen.
4. Sie dient als Nachweis, dass öffentlich-rechtliche Vorschriften eingehalten wurden.
Darüber hinaus verpflichtet das Bauvertragsrecht ab 1. Januar 2018 die am Bau beteiligten Parteien dazu, die Bauzeit im Bauvertrag verbindlich festzuhalten. Des Weiteren können Bauherren den
Bauvertrag innerhalb von 14 Tagen ab Vertragsschluss widerrufen.
• HBCD-haltige Dämmstoffe nicht mehr als gefährlicher Abfall eingestuft: Dämmstoffe, sofern sie das Flammschutzmittel HBCD enthalten, gelten ab 2018 in der Regel nicht mehr als
gefährlicher Abfall. Verbraucher müssen sie jedoch separat sammeln, so dass sie vom Entsorger erfasst und gewogen werden können.
Sie erzeugen selbst Strom?
• Eingeschränkte Steuerentlastung bei Kraft-Wärme-Kopplung: Energiesteuern für Gas und Öl werden bei Kraft-Wärmekopplung nur noch nach Abzug der Investitionsbeihilfen
rückerstattet. Die Steuerentlastung gilt generell nur für hocheffiziente Anlagen, mit einem Jahresnutzungsgrad von mindestens 70 Prozent.
• Intelligente Messsysteme für Photovoltaik, Kraft-Wärme-Kopplung und Co.: Ab 2018 können neue kleine Energieerzeugungsanlagen mit Smart Meter ausgestattet werden. Hierbei
handelt es sich um einen digitalen Stromzähler, der den Stromverbrauch bzw. die Stromerzeugung ermittelt. Er speichert die Daten und sendet sie an Stromversorger und Netzbetreiber. Das
intelligente Messsystem darf die Kosten pro Messpunkt 60 Euro pro Jahr nicht übersteigen. Ab 2020 sollen auch Stromverbraucher mit unter 6.000 kWh pro Jahr mit Smart Meter ausgestattet
werden.
Sie wollen Energiekosten sparen?
Strompreisvergleich lohnt sich: Obwohl die EEG-Umlage 2018 leicht fällt, kann es zu Strompreiserhöhungen kommen. Die gleichzeitige Novellierung des Netzentgeltmodernisierungsgesetzes sieht vor,
die Übertragungsnetzentgelte zu vereinheitlichen. Je nach Stromanbieter und Region kann der Strompreis steigen oder sinken. Verbraucher sollten daher ihre Stromverträge prüfen, die Preise
vergleichen und gegebenenfalls den Anbieter wechseln.
Was diese Änderungen für Sie persönlich bedeuten und viele Tipps und Informationen zum Thema Energie erhalten Sie von den Energieberatern der Verbraucherzentrale - online, telefonisch oder in
einem persönlichen Beratungsgespräch. Sie informieren anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Mehr
Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter
0800 – 809 802 400 (kostenfrei), der Homepage www.eainhorb.de oder direkt bei der Energieagentur in Horb unter 07451 – 552 99 79. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.